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Mitmachen, Selbstbestimmen - Teilnahme am Leben in der Gemeinschaft

Mitmachen, Selbstbestimmen

Um zwei Themen ging es bei der Fachtagung der Lebenshilfe Erlangen und des Zentrums selbstbestimmtes Leben (ZSL Erlangen) am 12. März in der Georg-Zahn-Schule. Diese Veranstaltung fand im Rahmen der Erlanger Gesundheitstage "Gesundheit erleben - Gesundheit Erlangen" statt.

Beim ersten Themenschwerpunkt ging es um Persönliche Budgets, während sich der zweite Schwerpunkt um die einfache Sprache drehte. Zunächst erfolgten die Begrüßungen der rund 60 Teilnehmenden durch Stefan Müller (Lebenshilfe) und Axel Bauer (ZSL). Bürgermeister Gerd Lohwasser erklärte, wie wichtig Gesundheit sei und dass Erlangen schon alleine durch die Universitätskliniken eng mit dem Thema verbunden ist.

"Was hat das Persönliche Budget mit Gesundheit zu tun?", fragte sich ForseA-Vorsitzende Elke Bartz, Hauptrednerin der Tagung, als sie die Einladung zu der Veranstaltung erhielt. Bartz nahm die Einladung an und machte auf dem "Marsch aus den Institutionen" in Erlangen Halt. In ihrem Beitrag fiel es ihr nicht schwer, die selbst gestellte Frage zu beantworten: Wie erst eine kürzlich durchgeführte Studie des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung erwiesen hat, hängt Gesundheit sehr davon ab, wo und wie Menschen leben. Wer gute Wohn- und Lebensbedingungen hat, ist in der Regel gesünder als andere. Wenn Persönliche Budgets dazu verhelfen, Wunsch- und Wahlrechte umzusetzen, also auch Hilfen dort zu kaufen, wie es die einzelnen möchten, kann das zum gesundheitlichen Wohlbefinden beitragen, berichtet sie. Persönliche Budgets können, wenn sie ausreichend bemessen sind dazu verhelfen, von stationären in ambulante Lebensformen zu wechseln. Das sei Voraussetzung dafür, dass stationäre Wohneinrichtungen überflüssig würden.

Sie arbeitete an verschiedenen Beispielen heraus, wo die Chancen und Risiken von Budgets als festen Geldbeträgen liegen. Außerdem erläuterte sie die Antragstellung, Bedarfsermittlung, den Abschluss von Zielvereinbarungen und vieles andere mehr. Die rege Beteiligung aus dem Plenum bewies das große Interesse an dem Thema.

Blick auf das Podium

Bei der sich anschließenden Podiumsdiskussion zeigte sich, wie schwer es ist, sich in einfacher Sprache auszudrücken. Einfache Sprache ist jedoch Voraussetzung dafür, dass Menschen mit Lernschwierigkeiten verstehen, über was gesprochen wird. Josef Ströbel von "People first Deutschland" erklärte, es sei wichtig, dass in kurzen Sätzen gesprochen wird. Außerdem sollten so wenige Fremdwörter als möglich benutzt werden. Sätze mit "Tunwörtern" verstehen Menschen mit Lernschwierigkeiten leichter als Sätze mit vielen Hauptwörtern.

Moderatorin Dr. med. Hahn meinte, schwere Fachsprache sei notwendig, damit sich Fachleute wie Mediziner und Juristen eindeutig, klar und kurz miteinander verständigen können. Wie schwer es ist, in einfacher Sprache zu reden, zeigte sich schon daran, dass sie immer wieder Fremdwörter benutze. Auch kurze Sätze vielen ihr schwer.

Rechtsanwalt Thomas Donderer vertritt viele Menschen mit Behinderungen. Er erzählte, dass es wichtig ist, sich so auszudrücken, dass jeder versteht um was es geht. Mit Fachsprachen tun sich auch Menschen ohne Behinderungen sehr schwer.

In Arbeitsgruppen am Nachmittag wurden die verschiedenen Themen noch einmal vertieft. Außerdem wurde die Persönliche Assistenz vorgestellt. In weiteren Arbeitsgruppen ging es um Sport und Spiel sowie um das Malen. Eine Zusammenfassung der Arbeitsgruppenergebnisse im Plenum rundete den Tag ab.

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