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Mannheim/Ludwigshafen gemeinsam für chronisch Kranke und Behinderte

Grenzen überschreiten

Zu einer (Landes-)Grenzen überschreitenden Tagung luden die Landesversicherungsanstalten (LVA) Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz am 21. Januar 2005 ein. LVA Direktor Hubert Seiter lernte die Tücken der modernen Technik kennen.

Ulrich Hartschuh und Alexandrea Stadler-Brehm von der LVAPünktlich um 9.30 Uhr sollte sie beginnen, die Tagung unter dem Motto "Gemeinsam für chronisch Kranke und Behinderte" im Mannheimer Stadthaus. Es waren auch alle Teilnehmenden rechtzeitig anwesend. Alle bis auf einen: Direktor Hubert Seiter, der als Gastgeber die Veranstaltung eröffnen sollte, wurde mit den Tücken der modernen Technik konfrontiert. Zwar wunderten sich er und sein Fahrer, warum sie von ihrem Navigationssystem über Ludwigshafen nach Mannheim gelotst wurden, vertrauten aber schließlich der Technik. Während Seiter die Fahrzeit zum arbeiten nutzte, fuhr sein Fahrer die vom Navigationssystem vorgegebene Route bis zum Stadthaus. Am Stadthaus angekommen sprang Seiter, etwas unter Zeitdruck und agil wie stets, aus dem Auto und rein ins Stadthaus. Sich von der Richtigkeit des Ortes überzeugen wollend, musste der Verblüffte erfahren, dass er zwar im Stadthaus sei, aber im Ludwigshafener und nicht im Mannheimer.

Also wieder zurück ins Auto, eine neue Programmierung des technischen Lotsen und ab nach Mannheim? Irrtum. Da sich zwischen Ludwigshafen und Mannheim ein langes, breites Nass namens Rhein befindet, hilft nur eine Brücke, dieses Hindernis zu überwinden. Und weil es an diesem Morgen einfach nicht glatt gehen sollte, war die Brücke wegen Renovierungsarbeiten gesperrt. Doch Seiter wäre nicht Seiter, wenn er nicht letzten Endes doch noch den Landesgrenzen überschreitenden Weg und das Stadthaus gefunden hätte.

Blick ins PlenumZwischenzeitlich hatte Hartmut Hüfken, 1. Direktor der LVA Rheinland-Pfalz, Seiters Part übernommen und die rund 70 Anwesenden begrüßt. Er zeigte auf, wie wichtig es sei nicht nur trägerübergreifend sondern auch grenzüberschreitend zusammenzuarbeiten. Erste Schritte seien getan und "Fälle" gemeinsam bearbeitet worden. Anders als in Baden-Württemberg, wo die Servicestellen fast ausnahmslos bei der LVA angesiedelt sind, verteilen sie sich in Rheinland-Pfalz auf verschiedene Träger der Rehabilitation.

LVA Vorstandsmitglied Helmut Narr stellte das geplante Regionalzentrum Mannheim als künftigen Standort der Gemeinsamen Servicestelle vor. Dieses neue Gebäude werde selbstverständlich komplett barrierefrei gebaut, um von allen Menschen genutzt werden zu können.

Aus Rheinland-Pfalz berichtete Bernd Feuerpeil über die Anzahl der Servicestellenberatungen im vergangenen Jahr. Dabei wurde deutlich, dass immer noch viel zu wenige behinderte und von Behinderung bedrohte Menschen die Servicestellen kennen.

Anette Albrecht (BiBeZ)Als Referentinnen und der Vertreterinnen der Selbsthilfeverbände waren Anette Albrecht vom Ganzheitlichen Bildungs- und Beratungszentrum zur Förderung chronisch kranker und behinderter Frauen und Mädchen (BiBeZ), sowie Elke Bartz von Forum selbstbestimmter Assistenz behinderter Menschen (ForseA) eingeladen. Albrecht stellte die Arbeit des BiBeZ vor und erläuterte wie wichtig die Beratung von Betroffenen für Betroffene sei. Ein "Vertrauensbonus" helfe, Ängste zu überwinden und ermutige die Frauen, ihre Probleme den Beraterinnen anzuvertrauen.

Bartz stellte das ForseA und insbesondere die Kampagne "Marsch aus den Institutionen - Reißt die Mauern nieder" vor. Dabei betonte sie, es sei dringend notwendig Mauern einzureißen, damit alle Menschen mitten in der Gemeinschaft leben können. Für die Arbeit der Gemeinsamen Servicestellen bedeute dies, dass hoch qualifizierte Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter benötigt würden, die entsprechend umfassende Beratung leisten können müssen. Sie forderte noch intensivere Zusammenarbeit der Servicestellen mit den Selbsthilfeorganisationen als bisher ein, lobte aber auch die gute Zusammenarbeit mit der LVA Baden-Württemberg.

Wie harmonisch Zusammenarbeit stattfinden kann, zeigten der baden-württembergische Michael Bodemer und Hans-Jürgen Herkner von der AOK-Servicestelle aus Rheinland-Pfalz. Gemeinsam stellten sie zwei Fallbeispiele vor, bei denen sie zusammengearbeitet hatte. Besonders positiv waren dabei die kurzen Bearbeitungszeiten, bis die jeweiligen Leistungen einsetzen konnten. Gute Beispiele, die zur Alltagspraxis werden sollten.

Die rege Teilnahme aus dem Publikum, das aus einem Vertreter des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung, sowie Vertreterinnen und Vertretern der Selbsthilfeverbände, der Gemeinsamen Servicestellen, der externen Verwaltung, der Suchtberatung und der Arbeitgeber bestand, mit interessierten Fragen und Anregungen zeigte, dass die Arbeit der Gemeinsamen Servicestellen aus dem Reha- und Teilhabegeschehen nicht mehr wegzudenken ist.

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