Rahmenbedingungen und Finanzierung von Persönlicher Assistenz
Rund
60 Interessierte fanden am 19. Oktober den Weg ins Kieler Gehörlosenzentrum.
Um an der Veranstaltung teilzunehmen hatten sie teilweise Anfahrtswege
von über zwei Stunden in Kauf genommen. Eingeladen hatten die Lebenshilfe
Schleswig-Holstein und der Landesverband für Körper- und Mehrfachbehinderte
Schleswig-Holstein.
Referentin Elke Bartz, Vorsitzende des ForseA, stellte in ihrem Beitrag
zunächst die Unterschiede von Persönlicher Assistenz und anderen
Möglichkeiten der Hilfenahme dar. Den Teilnehmenden wurde sehr
schnell deutlich, dass die Assistenz eine größtmögliche
Selbstbestimmung ermöglicht, aber auch Eigenverantwortung erfordert.
Menschen mit so genannten geistigen oder Mehrfachbehinderungen und psychisch
Kranke können ebenfalls mit Assistenz leben, wenn Angehörige
oder sonstige Vertrauenspersonen sie dabei unterstützen.
Im weiteren Verlauf erläuterte Bartz die Rahmenbedingungen für
das Arbeitgebermodell und die Finanzierungsmöglichkeiten. Wie die
gezielten Nachfragen zeigten, hatten etliche der Gäste noch nie
etwas von der Persönlichen Assistenz und dem Arbeitgebermodell
gehört, während sich andere als Profis erwiesen, die ihre
Hilfen selbst oder für ihre Angehörigen auf diese Weise organisieren.
Wichtig war es die Chancen, aber auch Risiken der neuen Finanzierungsmöglichkeit
mittels Persönlicher Budgets zu erklären.
Zum Ende der Veranstaltung erklärten viele der Teilnehmenden, im
Arbeitgebermodell Zukunftschancen zu sehen. Sie hatten das Leben im
Heim als Schreckgespenst der Zukunft gesehen oder befürchtet, alternativ
dazu auf die häufig begrenzten Leistungen ambulanter Anbieter zurückgreifen
zu müssen. Die anwesenden Vertreterinnen und Vertreter von Selbsthilfeverbänden
sehen in der Persönlichen Assistenz ebenfalls ein positives Modell,
für dessen Umsetzung gerade Menschen mit so genannten geistigen
oder Mehrfachbehinderungen neben der Assistenz jedoch auch Unterstützung
benötigen würden. Damit könnten Heimaufenthalten vorgebeugt
bzw. der Auszug aus Heimen ermöglicht werden.