Fortbildungsveranstaltung "Selbstbestimmtes Leben durch persönliche
Assistenz" am 28.09.2004 beim Vereine für Gemeindediakonie
und Rehabilitation in Mannheim
Wir wollen zukunftsorientiert arbeiten
Klein aber fein war die Runde der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
des Vereines für Gemeindediakonie und Rehabilitation in Mannheim,
die ForseA-Vorsitzende Elke Bartz zu einer Fortbildungsveranstaltung
eingeladen hatten. Thema war das selbstbestimmte Leben durch Persönliche
Assistenz. Viel praktische Erfahrung hatten alle Teilnehmenden, die
Menschen mit so genannten geistigen Behinderungen, die außerhalb
stationärer Einrichtungen leben, unterstützen und betreuen.
„Türen einrennen" musste Elke Bartz daher nicht, als
sie die Kampagne „Marsch aus den Institutionen..." vorstellte.
Die Teilnehmenden zeigten sich im Gegenteil sehr interessiert am Arbeitgebermodell,
wie dieses funktioniert und ob, bzw. wie es sich für Menschen mit
Lernschwierigkeiten umsetzen lässt. Besonderes Interesse bestand
auch am Persönlichen Budget. Hier wollten die Teilnehmenden Details
darüber erfahren, welche Chancen und Grenzen die Budgets im Einzelfall
beinhalten.
In
der Diskussion meinte Elke Bartz, viele Mitarbeiter von Einrichtungen
oder anderen professionellen Diensten hätten Angst, ihren Arbeitsplatz
zu verlieren, wenn sich behinderte Menschen „verselbständigen"
und aus Einrichtungen ausziehen würden. „Im Gegenteil",
meinte dazu ein Teilnehmer. Wenn Professionelle den alt eingefahrenen
Gleisen bleiben würden, sei die Gefahr den Job zu verlieren größer,
denn die Richtung ginge eindeutig ambulanter Versorgung. Jetzt sei es
an der Zeit, Angebote an die Bedürfnisse und Wünsche der behinderten
Menschen anzupassen, um diese attraktiv zu machen. Dann blieben auch
die Arbeitsplätze erhalten.
„Es ist immer erfreulich, auf aufgeschlossene Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter zu stoßen, die erkannt haben, dass behinderte
Menschen nicht mehr in Einrichtungen sondern mitten in der Gemeinde
leben wollen", meint Bartz. Diesen Mitarbeitern das ‚Handwerkszeug‘,
also die notwendigen Informationen dafür zu geben, die behinderten
Menschen auf dem Weg zur Selbstbestimmung zu unterstützen, finde
ich sehr wichtig. Erfreulich war auch, dass den Teilnehmenden von sich
aus klar war, dass bestimmte Beratung ausschließlich über
das Peer counseling, also der Beratung von Betroffenen für Betroffene
erfolgten sollte und ihre Aufgaben in anderen Bereichen liegen müssen.
Diese Veranstaltung war wieder ein kleiner, aber wichtiger Schritt auf
dem Marsch aus den Institutionen".