Bundesverband
Forum selbstbestimmter Assistenz behinderter Menschen e.V.


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Markus Kurth

Markus KurthGrußwort von Markus Kurth
Behindertenpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen

Meine Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde,

zuerst einmal möchte ich Ihnen meine Hochachtung für Ihre Kampagne „Marsch aus den Institutionen" bekunden und meinen Respekt zum Ausdruck bringen, den Berlin-Marathon bewältigt zu haben. Das ist nicht nur toll, sondern Spitze!

Vor allem kommt die Kampagne genau zur rechten Zeit. Als behindertenpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen trete ich für die Stärkung von ambulanten Angeboten für behinderte und ältere Menschen ein. Dafür brauchen wir jegliche Hilfe. Die meisten behinderten Menschen wollen nicht mehr in Behinderteneinrichtungen leben, sondern wie alle anderen auch, mitten in der Gemeinde.

Die rot-grüne Bundesregierung hat mit der Verabschiedung des Sozialgesetzbuch IX und des Behindertengleichstellungsgesetzes erste Schritte zur Stärkung der Wahlfreiheit, Selbstbestimmung und Gleichstellung Behinderter eingeleitet. Dies sind wichtige Bausteine für ein möglichst selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen. Nun muss es darum gehen, die neuen Instrumente konsequent in die Praxis umzusetzen und zum Beispiel die Idee von Persönlichen Budgets, die von den Betroffenen möglichst selbstbestimmt verwaltet und eingesetzt werden können, mit Leben zu füllen. Hierfür brauchen wir Ihre Kreativität und Ihren langen Atem, den Sie heute ja ausgiebig bewiesen haben.

Gerade der Ansatz der Persönlichen Budgets und der Stärkung der Wahlfreiheit sind gute Ansätze um behinderten Menschen neue Türen zu öffnen und können entscheidend dazu beitragen, dass sich die Angebote in der Behindertenhilfe neu positionieren müssen. Immer weniger behinderte Menschen wollen noch in großen Behinderteneinrichtungen leben. Wir müssen ihnen die Chance geben, ihre Unterstützung auch in ihrer eigenen Wohnung oder in kleinen Gruppen zu bekommen. Auf diesen Wandel müssen sich die Großeinrichtungen einstellen und sich entsprechend reformieren.

Bei den TeilnehmerInnen am Berlin-Marathon bedanke ich mich ausdrücklich für diese Initiative. Diese Aktion zeigt eindrucksvoll, dass behinderte Menschen nicht nur etwas von Anderen fordern, sondern selbst bereit sind, so manche Strapazen und Herausforderungen auf sich zu nehmen, um etwas zu verändern, das ist toll und ein wichtiges Signal für unsere Gesellschaft allgemein.

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