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Eröffnungsveranstaltung |
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Kampagne
"Marsch aus den Institutionen" wurde eingeläutet. Mit einer von der Behindertenorganisation Weibernetz e.V. gestifteten
Bärenwarnglocke wurde am 26.09.2004 im Kleisthaus in Berlin die Kampagne
"Marsch aus den Institutionen - Reißt die Mauern nieder"
eingeläutet. Zuvor hatten StreiterInnen der Behindertenbewegung mit
ihrer erfolgreichen Teilnahme am Berlin-Marathon bewiesen, dass sie einen
langen Atem haben und vieles möglich ist, wenn man es wirklich will.
"Allein bis Ende des Jahres sind über 25 Veranstaltungen und
Aktionen von verschiedenen Verbänden geplant, mit denen für
die Stärkung ambulanter Angebote für behinderte Menschen und
den Abbau stationärer Hilfen geworben wird. Wir treten damit für
die Wahlfreiheit und Selbstbestimmung behinderter Menschen und gegen institutionelle
Bevormundung und Aussonderung ein", erklärte der Koordinator
der Kampagne Ottmar Miles-Paul im Kleisthaus. Die vom Forum selbstbestimmter
Assistenz koordinierte und unter anderem von der Aktion Mensch geförderte
Kampagne knüpfe dabei an vielfältige internationale Erfahrungen
an, die zeigten, dass ein selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen
außerhalb von Sondereinrichtungen sehr wohl möglich ist, erläuterte
Dr. Gisela Hermes im Kleisthaus. Die Wissenschaftlerin hatte sich erst
Anfang des Monats in Kanada ausführlich über verschiedene Ansätze
zur Deinstitutionalisierung bei einem internationalen Kongress informiert.
"Die Kernaussagen des Europäischen Jahres der Menschen mit Behinderungen
zur Stärkung der Selbstbestimmung dürfen keine Worthülsen
bleiben, sondern müssen nun konsequent mit Leben gefüllt werden.
Die eindeutige Stärkung des Vorrangs von ambulanten vor stationären
Hilfen ist dabei ein zentraler Schlüssel für die längst
überfälligen Veränderungen", erklärte der ehemalige
Leiter der Nationalen Koordinierungsstelle für das Europäische
Jahr und Bremer Sozialrichter Horst Frehe.
"Eine Bärenwarnglocke ist dazu da, den Bären klar zu machen,
'passt auf, hier kommen wir, macht Platz und lasst uns in Ruhe'. All denjenigen,
die sich der Selbstbestimmung behinderter Menschen in den Weg stellen
und für uns praktische oder bürokratische Hürden aufbauen,
um behinderte Menschen in Behinderteneinrichtungen zu halten sagen wir
ab jetzt auch: 'Passt auf, ändert eure Einstellung oder macht Platz,
denn ab jetzt weht ein neuer Wind für die Selbstbestimmung und Wahlfreiheit
Behinderter. Reißt die Mauern nieder, denn ab jetzt hat der Marsch
aus den Institutionen begonnen. Kein Cent mehr für Aussonderung",
mit diesen Worten eröffnete Ottmar Miles-Paul im Kleisthaus die neue
Kampagne. |
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