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Epilog

Geschichten aus Absurdistan

Epilog

Wenn man die vorstehenden Geschichten liest, fällt es schwer, daran zu glauben, dass diese so im Deutschland unserer Tage ablaufen.  Dies ist nur dadurch möglich, dass Menschen mit Behinderung nicht nur ein Schattendasein führen, sondern sogar in eine Schattenwelt abgedrängt werden. Nur so ist es möglich, dass die Gesellschaft ein ganz normales Leben führt, während in der Nachbarschaft Menschen um ihre Verfassungsrechte gebracht werden. Nur dort, wo sie als Wirtschaftsfaktor interessant werden, gibt es Schnittstellen zur realen Welt. Für Krankenkassen, Kostenträger, Hilfsmittellieferanten, für die gesamte "Wohlfahrts"-industrie einschließlich der Anstaltsbetreiber sind wir ein absoluter Aktiv-Posten. Hier laufen die Dinge wie geschmiert und es werden viele Milliarden an uns umgesetzt. Nur, bei uns kommt davon kaum etwas an! Das meiste versickert bereits auf dem Weg zu uns.

Der Politik ist dieses längst bekannt. Aber da sie ein Teil des Problemes ist, wirkt sich das nicht aus. Schließlich sind viele unserer Mandatsträger in das System beispielsweise als Vorstands- oder Beiratsmitglieder in dieses System eingebunden. Und so schenkten sie uns nicht nur keinen Glauben, nein, sie ignorierten unsere Vorstellungen von einer fairen Umsetzung der Behindertenrechtskonvention. Statt dessen demontieren Sie unsere Menschenrechte weiter und ermuntern die Kostenträger geradezu, sich neue Schikanen einfallen zu lassen.

ForseA macht seit 1995, als Verein seit 1997 Beratung von Menschen mit Behinderungen. Wir stellen fest, dass sich in dieser Zeit absolut nichts grundlegendes verbessert hat. In der Gewissheit, dass wir von der Gesellschaft und den Medien ausgeblendet werden, hat man uns noch mehr als früher den Diskriminierungen der Kostenträger ausgeliefert.

Unsere Medienpräsenz hat sich rückläufig entwickelt. "Menschen, das Magazin" berichtet immer seltender über unsere Nöte. Auch "Selbstbestimmt!" hat sich sehr weit aus unseren Problemen zurückgezogen. Und die Magazin-Sendungen? Auch weitgehend Fehlanzeige.

Der nichtbehinderte Mensch in unserer Gesellschaft braucht keine großen Scheuklappen, um uns übersehen zu können. Behinderte Menschen und ihre Angehörigen machen ein Viertel unserer Gesellschaft aus. Diese Gruppe ist eigentlich groß genug, um nicht der Wahrnehmung des Restes entzogen zu werden. Begünstigt wirf das Wegschauen jedoch dadurch, dass Behinderung, Krankheit, Tod in unserer Gesellschaft ausgeblendet wird. Denn, das bilden wir uns ein, das, was ich nciht sehe, berührt mich nicht.

Würde sich unsere Gesellschaft diesen Themen stellen, könnte sie sich auch der Angst davor entledigen. Und könnte entspannter in die eigene Zukunft blicken. Wir müssen der Gesellschaft helfen, die Scheu(klappen) abzulegen und der Realität ins Auge zu blicken. Das, und da bin ich mir sehr sicher, würde nicht nur uns behinderten Menschen helfen.

Gerhard Bartz

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