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Forum selbstbestimmter Assistenz behinderter Menschen e.V.


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Selbstbestimmte Pflege und Assistenz im häuslichen Umfeld nach dem Arbeitgebermodell

Arbeitgebermodell statt Heimeinweisung

Auf dem Podium v.l.: Martin Beitinger, Kevin Schultes; Brigitte Seiferheld; Elke Bartz, Rainer Eisenmann und Herbert MüllerWer in Folge eines Unfalls oder einer Krankheit behindert und auf personelle Hilfen angewiesen ist, steht häufig vor der Frage, wie diese organisiert werden kann. Kam früher oft nur eine Heimeinweisung in Betracht, gibt es heute menschenwürdigere und weitaus mehr Selbstbestimmung ermöglichendere Alternativen.

Um diese Alternativen sowohl behinderten Menschen als auch professionellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Rehakliniken vorzustellen, haben die Fördergemeinschaft der Querschnittgelähmten in Deutschland, FGQ, und das Forum selbstbestimmter Assistenz behinderter Menschen, ForseA, eine Veranstaltung in der Markgröninger Orthopädischen Klinik durchgeführt.

Foto: Blick ins PublikumForseA-Vorsitzende Elke Bartz stellte das Arbeitgebermodell den rund 50 Teilnehmenden der Veranstaltung vor. Sie erläuterte, wie das Arbeitgebermodell funktioniert, welche Finanzierungsmöglichkeiten es gibt und wo die entsprechenden Anträge gestellt werden müssen. Weiterhin zeigte sie die Möglichkeiten und Grenzen Persönlicher Budgets im Arbeitgebermodell auf. Bartz betonte, dass ForseA behinderte Menschen auf dem Weg zum Arbeitgebermodell aber auch als Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber unterstützt, so dass niemand vor bürokratischen oder sonstigen Problemen zurück schrecken muss.

Foto: Rainer EisenmannRainer Eisenmann ist selbst seit vier Jahren behinderter Arbeitgeber. Der hoch Querschnittgelähmte zeigte sehr anschaulich auf, welche Verbesserungen der Lebensqualität das Arbeitgebermodell ihm gebracht hat. «Mit dem Arbeitgebermodell ist es mir möglich, ein ganz normales Leben zu führen und den Alltag – auch jetzt mit Lebensgefährtin und Kindern – zu gestalten». Er betonte, wie positiv es für ihn ist, nicht mit ständig wechselnden Helfern konfrontiert zu sein, wie es oft beim Einsatz ambulanter Dienste oder gar in Einrichtungen üblich ist.

Von der Arbeit der evangelischen Gesellschaft Stuttgart, die einen ambulanten Dienst unterhält, berichtete Martin Beitinger. Er betonte, dass ambulante Dienste unter anderem dann sinnvoll und ergänzend sein können, wenn sich ein behinderter Mensch (noch) nicht zutraut, selbst Arbeitgeber zu werden. Außerdem seien Kombinationen von Arbeitgebermodell und dem ambulanten Diensten möglich.

Herbert Müller von der FGQ gab einige Tipps zu Antragsverfahren. «Anträge auf Leistungen, die eine bestimmte Summe übersteigen, werden generell zunächst einmal abgelehnt», berichtet er. Die Rehaträger wüssten, dass viele Antragsteller keinen Widerspruch dagegen einlegen würden. «So spart man Kosten».

«Diese Veranstaltung passt wunderbar in unsere Kampagne ‚Marsch aus den Institutionen – Reißt die Mauern nieder’», meint Elke Bartz. «Wir wollen ja Menschen dabei Foto: Blick ins Publikum3unterstützen, aus Einrichtungen auszuziehen und mitten in der Gesellschaft zu leben. Genau so wichtig ist es aber, Menschen davor zu bewahren, überhaupt erst in Einrichtungen einziehen zu müssen, weil sie nicht alle Alternativen der Hilfenahme kennen». Deshalb habe sie sich gefreut, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mehrerer Rehakliniken an der Veranstaltung teilnahmen. «Aber es waren auch einige behinderte Menschen anwesend, die im Arbeitgebermodell eine Chance zum selbstbestimmten Leben sehen und nicht mehr in eine düstere Zukunft, mehr oder weniger isoliert in einer Einrichtung, blicken», freut sich Bartz. Und die werde ForseA, wo immer es gewünscht ist, unterstützen.

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